Bezeichnung
Furcifer lateralis - Teppich-Chamäleon (Gray 1831)
Vorkommen
Fast ganz Madagaskar
Lebensraum
Das Teppich-Chamäleon belebt die Feuchtsavannen und ist durch die Waldvernichtung zum Kulturfolger geworden. Dort sitzt es meistens auf niedrigen Büschen, Sträuchern und Gräsern.
Aussehen
Eins der farbenfrohesten, vielleicht das farbenfroheste Chamäleons überhaupt. Typisch ist das artbeschreibende Teppichmuster sowie der Lateralstreifen. Der Helm ist nur wenig ausgeprägt. Männliche Tiere sind etwas weniger farbenfroh. Die Geschlechter sind am besten durch die stark ausgeprägten Hemipenistaschen der Männchen zu unterscheiden. Körperlänge bis zu 28 cm, meist aber nicht größer als 20 cm.
Haltung
Meine Tiere bewohnen gut bepflanzte Terrarien mit den Maßen 60*60*80 cm.
UV-Licht ist anzuraten. Wie bei allen Chamäleons sind große Lüftungen, am besten 2 ganze Seiten mit Fliegengittern, ein Muss, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Eine Außenhaltung im Sommer wirkt sich auf die Tiere sehr positiv aus. Hier muss darauf geachtet werden, dass die Tiere im Halbschatten stehen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Von einer paarweisen Haltung rate ich aufgrund der innerartlichen Aggression ab. Die Luftfeuchte sollte nicht zu lange unter 70% sinken. Die Temperaturen sollten zwischen 24° und 30° Grad liegen, eine Nachtabsenkung auf unter 20° Grad schadet den Tieren nicht. Im Gegenteil: Bei niedrigeren Nachttemperaturen wirken die Tiere tagsüber fitter und sind aktiver. Da die Tiere meist nur bewegtes Wasser trinken, sind ein zweimaliges Sprühen oder Tränken mit der Pipette oder ein Terrarienwasserfall unerlässlich.
Futter
Sämtliche Insekten (Wiesenplankton bei Einhaltung der Artenschutzbestimmungen).
Meine Tiere bekommen Stabschrecken, kl. Schaben, Heimchen, verschiedene Grillenarten, große und kleine Fliegen und gelegentlich Schwarzkäfer bzw. ihre Larven (Mehlwürmer). Die Futtertiere sollten bei jeder Fütterung gut vitaminisiert werden. Zur Vitaminisierung benutze ich Korvimin ZVT, versetzt mit Brennnesselpulver, zusätzlich bekommen die Grillen und Heimchen Blütenpollen (aus dem Reformhaus), in Wasser aufgelöst als Futter. Fliegen werden mit Blütenpollen, gemischt mit Honig, ernährt. Grundsätzlich ist zu sagen: Je besser Futtertiere ernährt sind, desto besser geht es den Terrarientieren.
Den Chamäleons sollte man nicht zuviel Futter geben, zwar wachsen sie dann schneller und sind eher geschlechtsreif, sterben aber auch früher. Altersangaben schwanken sehr stark: 1-3 Jahre. Aber man kann davon ausgehen das sie sehr kurzlebig sind.
Zucht, Inkubation und Aufzucht
Paarungen können das ganze Jahr über erfolgen. Es ist aber anzuraten, die Tiere Oktober/November zu verpaaren, da die Eier eine zeitlang kühl inkubiert werden sollten.
Meist korpulieren die Tiere mehrmals, häufig abwechselnd mit den rechten und linken Hemipenis. Ca. 4 Wochen Tage nach der Paarung legt das Weibchen die Eier ab. Selten graben sie diese ein. Sie sollten dann die ersten 45 Tage bei etwa 25° Grad, danach wiederum 45 Tage bei 10-15° Grad und anschließend bis zum Schlupf (kann dann nochmals bis zu 120 Tagen dauern), bei 25-28° Grad inkubiert werden. Zur Aufzucht der Jungtiere benötigt man Kleinstfutter wie frisch geschlüpfte Heimchen, Springschwänze oder kleine Drosophilas. Auch hier ist eine ausreichende Vitaminisierung der Futtertiere sehr wichtig. Die Jungtiere sollten einzeln in Kleinterrarien aufgezogen werden.
Literatur
- Amphibien und Reptilien Madagaskars; Henkel/Schmidt; Ulmer-Verlag 1995
- Rundbrief der Chamäleon-AG; Schneider, H. & N. Lutzmann (2002)